Früh Feierabend, die Sonne scheint, das will ich nutzen und mit Kamera Leo und inzwischen nun drei Objektiven eine Runde durch die Gegend ziehen: so planlos, ohne ein festes Ziel, ohne ein Thema oder bestimmte Motive im Kopf. Vielleicht sollte ich heute mal das Frühlingserwachen im Bild festhalten. Auch überlege ich immer noch an einem Monatsthema für April.
Oder sollte ich mich lieber einfach mal treiben lassen, schauen, was sich so ergeben wird.
Und was passiert? Es baggert! Überall begegnen mir heute Bagger. Mal stehen sie still, haben wohl schon Feierabend, mal stehen Männer rauchend neben ihrem Arbeitsgerät, mal bewegen die Bagger Schutt oder Erde…
Na dann soll das wohl mein Tagesthema sein. Ich fotografiere Bagger. Es kommt mir dabei gar nicht so auf die Technik der Bagger an, sondern eher darauf, sie im Bild festzuhalten. Ich probiere meine drei Objektive aus, vergleiche, erkenne einmal mehr den Unterschied in deren Einsatz. Es macht mir Spaß und ich merke gar nicht, wie die Zeit vergeht.
Nach zwei Stunden habe ich genug gebaggert. Langsam mache ich mich auf den Heimweg, mit vielen Baggern … auf meiner Kamera. 😉
Ich habe einen neuen Schatz! Einen, mit dem ich nun öfter ausgehen mag. Einen, der mir einen neuen (weiten) Blick verspricht. Einen, der mit mir die schönen Momente festhalten wird.
Seit heute bin ich stolzer Besitzer eines neuen Kameraobjektivs: Panasonic Lumix G, 14 mm, F 2.5 II ASPH.
Was für ein toller (Durch)Blick! Vom ersten Moment an bin ich begeistert, auch wenn mein Blick auf die Motive doch so anders scheint, noch ungewohnt. Da das Wetter optimal ist, beschließe ich, sofort loszuziehen und das neue Objektiv auszuprobieren, Ich muss mich langsam heran tasten, muss meinen Blick völlig neu trainieren. Die ersten Fotos entstehen.
Nachdem ich sicherer geworden bin, entschließe ich mich dann doch, wieder auf den Schwarz-Weiß-Modus umzustellen. Genial! Begeisterung pur (jedenfalls für mich)!
Und so ziehe noch etwas durch die Gegend und probiere mich aus. Das neue Objektiv ist klasse! Schade, dass der Abend zu kurz ist. Am liebsten würde ich jetzt sofort mit Kamera Leo und meinen Objektiven für mehrere Tage losziehen und fotografieren… naja, der nächste Urlaub kommt.
Hinzu kommt, aber das werden jetzt sicher nur Frauen verstehen ;-), mein neuer Schatz ist flach, klein, handlich und leicht. Er passt noch ohne große Probleme in meine Kameratasche, ohne das ich dafür meinen Lippenstift auspacken muss.
Für mein Monatsthema März „Kleine Momente“ ich hatte mich ganz bewusst entschieden. Ich wollte sie festhalten, diese Momente, die täglich passieren, die wir mal mehr oder weniger gut wahrnehmen (können), die auch scheinbar unbemerkt geschehen und uns dennoch begleiten und beschäftigen.
So ganz genau wusste ich zu Beginn des Monats gar nicht, welche kleinen Momente ich festhalten wollte. Aber ich war motiviert. Und so hatte ich im März, bis auf wenige Tage, meine Kamera Leo immer dabei. Ich versuchte bewusst, genau auf den einen Moment zu achten, ihn dann genau in (m)einem Bild festzuhalten. Je mehr ich mich darauf konzentrierte, desto weniger gelang es mir. Mal war ich zu spät und der Moment bereits vorüber, mal das Bild unter- oder überbelichtet, mal der Bildausschnitt falsch gewählt… Ich konzentrierte mich viel zu stark darauf, mein Thema umzusetzen. Und so versuchte ich, einfach mal loszulassen, mich treiben zu lassen. Plötzlich sah und spürte ich sie, diese „kleinen Momente“. Auch jetzt gelang es mir nicht so oft, genau den entscheidenden Moment im Bild einzufangen. Aber es gelang mir, meine Umwelt bewusster wahrzunehmen, mich an ihr zu erfreuen.
Was für ein schönes Monatsthema dachte ich wieder. Da war das alte Ehepaar, gleichen Schrittes spazierten sie an mir vorüber. Sie sprachen nicht, aber sie lächelten einander an.
Da war der wunderbare Nachmittag mit Nada. Ich konnte eine ganz tolle, starke Frau treffen. Wir hatten uns übers Internet kennengelernt und spontan zu einem Shooting verabredet. Trotz Regenwetters, ein so fröhlicher Nachmittag in Pattersberg. Wäre ich sonst jemals in den kleinen Ort nahe der Loreley gekommen?
Die lustige Begegnung an der Lahn, der „Rekordversuch“ einer Radfahrerin oder die Begegnung mit einem tierlieben Menschen, der sich für die Nutrias an Rhein und Mosel engagiert und mir soviel Interessantes über diese Tiere erzählt hat.
Das Monatsthema war fotografisch doch nicht so leicht umzusetzen wie gedacht. Dennoch bin ich mit den Bilder mehr als zufrieden. Sie gefallen mir. Vielleicht sind sie fototechnisch nicht immer so gut gelungen, aber für mich zählen in diesem Fall die „kleinen Momente“.
Vor einiger Zeit habe ich Sätze wie „Es ist niemals gar nichts los. … Sowas wie gewöhnliche Augenblicke gibt es nicht!“ gehört. Seitdem muss ich sehr oft daran denken. Und wenn ich jetzt unterwegs bin, sehe ich plötzlich genauer hin. Und sieht man eben oft die kleinen Dinge, die kleinen Augenblicke, die einen Tag so wunderbar werden lassen. So auch vor wenigen Tagen.
Eigentlich wollten wir mit einem neuen Koblenz-Projekt starten. Jedoch ließ sich das an jenem Tag leider nicht so umsetzen wie geplant. Am Ort des geplanten Shootings, an der Gülser Brücke, trafen wir ganz zufällig einen leidenschaftlichen Nutria-Fan, der sich für die Hege der Tiere mit ganzem Herzblut einsetzt. Wir haben uns lange unterhalten. Er hat viel erzählt und dann … Dann kam plötzlich eines dieser kleinen Tiere und nahm die angebotenen Möhren neugierig an. Das war einer dieser wunderbaren kleinen Momente, jedenfalls für mich. Noch nie habe ich diese Tiere so zutraulich und nah erleben können. Und als ich sogar ein paar Bilder schießen konnte, war ich richtig Happy! Was für ein schöner (unvorhergesehener) Nachmittag. Fröhlich und glücklich dachte ich auf dem Heimweg wieder einmal darüber nach, dass es oft gerade die kleinen Momente sind, die uns zum Lächeln bringen.
Und so entschied ich ganz bewusst mein fotografisches Monatsthema für März: Kleine Momente. Ich bin gut überzeugt, dieses Thema werde ich mit ganz viel Herz im Bild festhalten (können).
Anfang diesen Jahres kam mir die Idee, jeden der zwölf Monate eines Jahres unter ein bestimmtes Thema zu stellen und dieses fotografisch umzusetzen. Für den Monat Februar hatte ich mir bewusst das Thema „Orientierung“ gewählt, weil da so viele neue (Lebens)Wege waren, weil Ideen auf Verwirklichung warteten, weil ich bewusst Entscheidungen treffen wollte…
Und so ging ich im Februar ganz oft mit Kamera Leo auf Tour. Ich merkte recht schnell, dass sich dieses Thema nicht so leicht im Bild festhalten ließ, jedenfalls für mich. Da war die Kreuzung mit den vielen Verkehrsschildern, Wanderweg mit den vielen Wegweisern oder Brücken über schmale Täler… Aber irgendwie waren das nicht die Motive, die mich wirklich ansprachen. Und so nahm ich mir ganz viel Zeit für Motivsuche und ordnete wie nebenbei auf den langen Spaziergängen meine Gedanken. Meine Bilder nahm ich bewusst in schwarzweiß auf. Das passte für mich besser zum Thema.
Ich habe zu diesem Monatsthema dann sehr viele Bilder gemacht. Doch nur wenige davon haben wirklich das ausgedrückt, was ich mit dem Thema „Orientierung“ verbinden wollte. Die Auswahl daraus war nicht leicht, aber eine ganz bewusste Entscheidung…
Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, viel Mühe sogar. Ich habe immer wieder versucht, kleine Dinge, wie Kamm, Handspiegel oder Lippenstift, von meiner Fototasche fern zu halten. Ich habe wirklich nur die wesentlichen Dinge eingepackt, die man (oder besser: Frau) auf Fototour ebenso braucht und jetzt ist für mein drittes Objektiv einfach zu wenig Platz. Also schau ich kritisch auf den Inhalt meiner Compagnon.
Dass ich meine Kamera Leo, die beiden Objektive, das Putztuch, den kleinen Blitz, Ersatzakkus, Geldbörse, mein Notizbuch und einen Stift brauche, steht ja wohl außer Frage. Auch Elch Eddi muss als mein Glücksbringer unbedingt mit. Lippgloss ist vor allem im Winter notwendig, spröde Lippen erschweren das Sprechen. Handcreme gegen rauhe Hände und und wer schon einmal in wichtigen (Shooting)Momenten Kopfschmerzen hatte, der weiß, wie hilfreich eine schnell wirkende Schmerztablette sein kann. Gut, die Nagelfeile, die ist wohl weniger wichtig. Obwohl? So ein eingerissener Nagel kann das Wohlbefinden von uns Frauen schon erheblich beeinträchtigen. Traubenzucker gegen Müdigkeit und Lutschbonbons, nicht nur gegen Mundgeruch, sondern für guten Geschmack, sind auch nicht wegzudenken. Der Lutscher? Das wäre zu überlegen. Obwohl, wenn Kinder beim Fototermin dabei sind? Die Schlüssel, ohne diese verlässt auch keiner sein Zuhause.
Ich habe es geahnt, ich habe nix unwichtiges dabei. Aber ich brauche Platz! Hoppla, da ist ja ein zweiter Stift. Na, den kann ich ja künftig daheim lassen. Aber wirklich viel Platz bringt das auch nicht. Ich überlege weiter … Plötzlich kenne ich die Lösung für mein Platzproblem. Ich mache es wie bei meiner Handtasche. Ich packe alles aus und sortiere es einfach neu in meine Tasche ein. Und siehe da…
Und wer jetzt denkt, meine Fototasche wäre eine Frauenhandtasche, der denkt einfach böse :-).
Sonntagmorgen. Was bin ich aufgeregt. Heute ist mein erstes Porträtshooting nach Beenden meines Foto-Crash-Kurses und ohne meinen Coach. Am Nachmittag werde ich mich mit Esther im Koblenzer Stadtteil Ehrenbreitstein treffen. Bis dahin ist noch viel Zeit. Ich habe nun schon unzählige Male meine Fototasche kontrolliert, Kamera, Objektive, Ersatzakkus, Putztuch… alles dabei. Ich habe unendlich viele Pfefferminzdrops gelutscht, mehrfach meinen Shooting-Plan studiert, nach dem Wetter geschaut. Die Zeit schleicht.
Und dann ist es soweit. Ich treffe Esther. Wir kennen uns nicht persönlich und sind uns dennoch gar nicht fremd. Nach einem Kaffee im Cafe am Kapuzinerplatz legen wir los. Das Wetter ist optimal. Die Aufregung legt sich bei uns beiden nach den ersten Bildern. Mir zeigt dies wieder einmal mehr, dass ein guter Shooting-Plan einfach Sicherheit gibt und Vertrauen schafft. Auf dem Weg zu den von mir ausgewählten Plätzen erzählen und lachen wir viel; es macht Spaß. Und jetzt vergeht die Zeit rasend schnell. Am Ende des Shootings habe ich wunderbare Fotos von Esther, die ich in den nächsten Tagen hier zeigen werden. Danke Esther!
Es ist soweit. Die letzte Aufgabe in meinem Foto-Crash-Kurs steht an: das Abschluss-Shooting. Trotz guter Vorbereitung bin ich sichtlich nervös. Das Shooting werde ich in Koblenz, am Schloss, am Rheinufer und im Weindorf machen – so der Plan. Wenige Tage vorher habe ich die einzelnen Plätze besucht, wie gelernt, einen Shooting-Ablaufplan zusammengestellt, mir Bilder meines Models angeschaut… trotzdem bin ich aufgeregt. Mein Coach wird das Shooting im Hintergrund begleiten und beobachten.
Dann am Nachmittag treffe ich Diana am Koblenzer Schloss. Wir kennen uns noch nicht persönlich. Ganz bewusst habe ich mir kein Model aus meiner Familie für das Abschluss-Shooting gesucht. Ich hatte Bedenken, dann noch nervöser und angespannter zu sein, als ich es eh schon war.
Gleich der erste Punkt meines sorgfältig zusammengestellten Plans scheitert, da das geplante Kennenlernen vor dem Shooting bei Kaffee oder Tee ausfallen muss, denn das Café im Schloss hat nicht geöffnet. Wir beginnen also sofort mit dem Shooting. Im Nachhinein die für mich bessere Variante, denn bereits bei den ersten Fotos legt sich meine Aufregung. Ich konzentriere mich auf Diana, vergesse meinen Kopf und meinen Willen, alles perfekt machen zu wollen. Auch Dianas Anspannung legt sich nach den ersten Bildern und so entstehen, trotz der kalten Wintertemperaturen, wunderbare Fotos an diesem Nachmittag. Hier und da greift mein Coach noch ein, dirigiert mich etwas, hilft. Nach knapp zwei Stunden beenden wir das Shooting und gehen gemeinsam den geplanten Kaffee trinken.
Später schauen mein Coach und ich die entstandenen Bilder. Ich treffe eine erste Auswahl, lösche die weniger gut geratenen, das sind immer noch eine ganze Menge. Ich bekomme weitere Tipps, worauf ich künftig noch besser achten sollte.
Und dann? Dann schau ich mir ganz in Ruhe meine Fotoauswahl an. Ich bin einfach nur happy! Es sind wunderschöne Bilder entstanden, die sowohl Diana ganz natürlich zeigen wie auch die Stimmung an diesem Nachmittag wiedergeben. Es wird mir dabei noch einmal ganz bewusst, dass Menschen in meinen Bildern eine wichtige Rolle spielen (werden).
Den Kurs habe ich erfolgreich absolviert, bestanden sozusagen. Meinem Coach sage ich ganz herzlich Danke für diese intensive Zeit, für die umfassende Betreuung und die vielen zusätzlichen Tipps, für seine konstruktive Kritik, für seine Geduld und manchmal auch für seine kreative Ungeduld. Diana danke ich für ihr Vertrauen in mich, ebenfalls für ihre Geduld, einfach für den wunderschönen Nachmittag.
Seit ich mit meiner Kamera Leo das Fotografieren übe, sind hin und wieder auch Schnappschüsse von meinem Heimzoo entstanden. Eben nur Schnappschüsse, weil ich (in Eile) ungenau fokussiert habe, die Bilder bewegungsunscharf waren, die richtigen Bildmotive fehlten.
Meine Lieblinge hielten eben nicht still und warteten bis ich die Kamera eingestellt hatte, um auf den Auslöser drücken zu können. Aber ich wollte unbedingt ein paar gute Bilder, besonders von meinem alten Kater Erni und meiner Prinzessin Marla. Was also tun?
Zunächst habe ich im Internet über Tierfotografie recherchiert und viele interessante Beiträge gelesen. Dann bin ich losgezogen und habe ausprobiert, versucht umzusetzen, was ich gelesen hatte. Das war gar nicht so einfach. Ich habe unzählige Bilder gemacht und die meisten sofort wieder gelöscht. Aber ich habe nicht aufgegeben und mit der Zeit wurden die Bilder besser.
Dabei haben mir Tipps wie Tiere bei Tageslicht fotografieren, keine unruhigen Tiere fotografieren, mit den Tieren kommunizieren, Tiere wenn möglich immer in Augenhöhe aufnehmen, einen zum Tier passenden, ruhigen Hintergrund wählen, Augen und Gesicht des Tieres fokussieren, wie bei Menschen keine Gliedmaßen der Tiere auf dem Bild abschneiden, auf die Drittel-Regelung, den goldenen Schnitt achten und … Geduld haben und üben!
Inzwischen habe ich nicht nur ein paar gute Bilder von Marla und Erni, sondern auch von Pferden, Schafen und Ziegen. Demnächst möchte ich gerne einmal in einem Wildpark oder einer Falknerei Bilder machen. Das wird sicher spannend.
Diese Frage habe ich mir bei meinen letzten Fotospaziergängen oft gestellt. Zu Beginn meines Foto-Crash-Kurses habe ich ausschließlich Schwarzweiß fotografiert. Und ich war mir ganz sicher, das ist „mein Ding“. Einige Wochen später, schon geschulter im Blick, sicherer im Umgang mit der Kamera und deren Einstellungen, kam Farbe hinzu. Es waren Landschafts- und Naturaufnahmen, erste Porträts. Und ich war erstaunt, wie man mit Farbe im Bild spielen kann: Harmonie erzeugen, auch vom Motiv ablenken oder ein Bild (bewusst) zerstören. Das fand ich ebenfalls sehr spannend und ich habe viele meiner Bilder in Farbe geschossen.
Bei meinen Fotospaziergängen habe ich dann beides ausprobiert und festgestellt, dass meine Bilder mehr in Schwarzweiß als in Farbe entstehen. Warum? Weil ich es eben mag, das ist für mich entscheidend. Aber auch, weil ich für mich festgestellt habe, dass Farbkombinationen im Bild, gerade wenn sie nicht harmonisieren, vom Motiv eher ablenken und das Bild unruhig erscheinen lassen. Farbe ist für mich auch nicht das Wesentliche im Bild. Ich achte inzwischen eher mehr auf das Licht, konzentriere mich auf das Motiv oder gerade bei Porträts auf den Ausdruck des Menschen. Schwarzweiß schmeichelt mehr, ist zeitloser, so empfinde ich es.
Aber das soll nicht bedeuten, dass ich nun nur noch Schwarzweiß fotografiere. Im Gegenteil, ich werde bewusster entscheiden, wann ich Farbe einsetzen mag.