Gar nicht so einfach: Orientierung

Anfang diesen Jahres kam mir die Idee, jeden der zwölf Monate eines Jahres unter ein bestimmtes Thema zu stellen und dieses fotografisch umzusetzen. Für den Monat Februar hatte ich mir bewusst das Thema „Orientierung“ gewählt, weil da so viele neue (Lebens)Wege waren, weil Ideen auf Verwirklichung warteten, weil ich bewusst Entscheidungen treffen wollte…

Und so ging ich im Februar ganz oft mit Kamera Leo auf Tour. Ich merkte recht schnell, dass sich dieses Thema nicht so leicht im Bild festhalten ließ, jedenfalls für mich. Da war die Kreuzung mit den vielen Verkehrsschildern, Wanderweg mit den vielen Wegweisern oder Brücken über schmale Täler… Aber irgendwie waren das nicht die Motive, die mich wirklich ansprachen. Und so nahm ich mir ganz viel Zeit für Motivsuche und ordnete wie nebenbei auf den langen Spaziergängen meine Gedanken. Meine Bilder nahm ich bewusst in schwarzweiß auf. Das passte für mich besser zum Thema.

Ich habe zu diesem Monatsthema dann sehr viele Bilder gemacht. Doch nur wenige davon haben wirklich das ausgedrückt, was ich mit dem Thema „Orientierung“ verbinden wollte. Die Auswahl daraus war nicht leicht, aber eine ganz bewusste Entscheidung…

Balance halten, Februar 2017
Ein- oder Ausgang? Februar 2017
Auf dem Weg zum richtigen Zug, Februar 2017

Meine Fototasche ist …

Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, viel Mühe sogar. Ich habe immer wieder versucht, kleine Dinge, wie Kamm, Handspiegel oder Lippenstift, von meiner Fototasche fern zu halten. Ich habe wirklich nur die wesentlichen Dinge eingepackt, die man (oder besser: Frau) auf Fototour ebenso braucht und jetzt ist für mein drittes Objektiv einfach zu wenig Platz. Also schau ich kritisch auf den Inhalt meiner Compagnon.

Dass ich meine Kamera Leo, die beiden Objektive, das Putztuch, den kleinen Blitz, Ersatzakkus, Geldbörse, mein Notizbuch und einen Stift brauche, steht ja wohl außer Frage. Auch Elch Eddi muss als mein Glücksbringer unbedingt mit. Lippgloss ist vor allem im Winter notwendig, spröde Lippen erschweren das Sprechen. Handcreme gegen rauhe Hände und und wer schon einmal in wichtigen (Shooting)Momenten Kopfschmerzen hatte, der weiß, wie hilfreich eine schnell wirkende Schmerztablette sein kann. Gut, die Nagelfeile, die ist wohl weniger wichtig. Obwohl? So ein eingerissener Nagel kann das Wohlbefinden von uns Frauen schon erheblich beeinträchtigen. Traubenzucker gegen Müdigkeit und Lutschbonbons, nicht nur gegen Mundgeruch, sondern für guten Geschmack, sind auch nicht wegzudenken. Der Lutscher? Das wäre zu überlegen. Obwohl, wenn Kinder beim Fototermin dabei sind? Die Schlüssel, ohne diese verlässt auch keiner sein Zuhause.

Ich habe es geahnt, ich habe nix unwichtiges dabei. Aber ich brauche Platz! Hoppla, da ist ja ein zweiter Stift. Na, den kann ich ja künftig daheim lassen. Aber wirklich viel Platz bringt das auch nicht. Ich überlege weiter … Plötzlich kenne ich die Lösung für mein Platzproblem. Ich mache es wie bei meiner Handtasche. Ich packe alles aus und sortiere es einfach neu in meine Tasche ein. Und siehe da…

Und wer jetzt denkt, meine Fototasche wäre eine Frauenhandtasche, der denkt einfach böse :-).

Beitragsfoto: Günter Weber

Das erste Mal alleine…

Sonntagmorgen. Was bin ich aufgeregt. Heute ist mein erstes Porträtshooting nach Beenden meines Foto-Crash-Kurses und ohne meinen Coach. Am Nachmittag werde ich mich mit Esther im Koblenzer Stadtteil Ehrenbreitstein treffen. Bis dahin ist noch viel Zeit. Ich habe nun schon unzählige Male meine Fototasche kontrolliert, Kamera, Objektive, Ersatzakkus, Putztuch… alles dabei. Ich habe unendlich viele Pfefferminzdrops gelutscht, mehrfach meinen Shooting-Plan studiert, nach dem Wetter geschaut. Die Zeit schleicht.

Und dann ist es soweit. Ich treffe Esther. Wir kennen uns nicht persönlich und sind uns dennoch gar nicht fremd. Nach einem Kaffee im Cafe am Kapuzinerplatz legen wir los. Das Wetter ist optimal. Die Aufregung legt sich bei uns beiden nach den ersten Bildern. Mir zeigt dies wieder einmal mehr, dass ein guter Shooting-Plan einfach Sicherheit gibt und Vertrauen schafft. Auf dem Weg zu den von mir ausgewählten Plätzen erzählen und lachen wir viel; es macht Spaß. Und jetzt vergeht die Zeit rasend schnell. Am Ende des Shootings habe ich wunderbare Fotos von Esther, die ich in den nächsten Tagen hier zeigen werden. Danke Esther!

Das erste Foto aus unserem Shooting:

Abschluss-Shooting

Es ist soweit. Die letzte Aufgabe in meinem Foto-Crash-Kurs steht an: das Abschluss-Shooting. Trotz guter Vorbereitung bin ich sichtlich nervös. Das Shooting werde ich in Koblenz, am Schloss, am Rheinufer und im Weindorf machen – so der Plan. Wenige Tage vorher habe ich die einzelnen Plätze besucht, wie gelernt, einen Shooting-Ablaufplan zusammengestellt, mir Bilder meines Models angeschaut… trotzdem bin ich aufgeregt. Mein Coach wird das Shooting im Hintergrund begleiten und beobachten.

Dann am Nachmittag treffe ich Diana am Koblenzer Schloss. Wir kennen uns  noch nicht persönlich. Ganz bewusst habe ich mir kein Model aus meiner Familie für das Abschluss-Shooting gesucht. Ich hatte Bedenken, dann noch nervöser und angespannter zu sein, als ich es eh schon war.

Gleich der erste Punkt meines sorgfältig zusammengestellten Plans scheitert, da das geplante Kennenlernen vor dem Shooting bei Kaffee oder Tee ausfallen muss, denn das Café im Schloss hat nicht geöffnet. Wir beginnen also sofort mit dem Shooting. Im Nachhinein die für mich bessere Variante, denn bereits bei den ersten Fotos legt sich meine Aufregung. Ich konzentriere mich auf Diana, vergesse meinen Kopf und meinen Willen, alles perfekt machen zu wollen. Auch Dianas Anspannung legt sich nach den ersten Bildern und so entstehen, trotz der kalten Wintertemperaturen, wunderbare Fotos an diesem Nachmittag. Hier und da greift mein Coach noch ein, dirigiert mich etwas, hilft. Nach knapp zwei Stunden beenden wir das Shooting und gehen gemeinsam den geplanten Kaffee trinken.
Später schauen mein Coach und ich die entstandenen Bilder. Ich treffe eine erste Auswahl, lösche die weniger gut geratenen, das sind immer noch eine ganze Menge. Ich bekomme weitere Tipps, worauf ich künftig noch besser achten sollte.
Und dann? Dann schau ich mir ganz in Ruhe meine Fotoauswahl an. Ich bin einfach nur happy! Es sind wunderschöne Bilder entstanden, die sowohl Diana ganz natürlich zeigen wie auch die Stimmung an diesem Nachmittag wiedergeben. Es wird mir dabei noch einmal ganz bewusst, dass Menschen in meinen Bildern eine wichtige Rolle spielen (werden).
Den Kurs habe ich erfolgreich absolviert, bestanden sozusagen. Meinem Coach sage ich ganz herzlich Danke für diese intensive Zeit, für die umfassende Betreuung und die vielen zusätzlichen Tipps, für seine konstruktive Kritik, für seine Geduld und manchmal auch für seine kreative Ungeduld. Diana danke ich für ihr Vertrauen in mich, ebenfalls für ihre Geduld, einfach für den wunderschönen Nachmittag.

Und jetzt ein paar Bilder vom Abschluss-Shooting:

Diana, Schlosspark, Januar 2017
Diana, Rheinufer, Koblenz, Januar 2017
Diana, Weindorf, Koblenz, Januar 2017
Diana, Schloß, Koblenz, Januar 2017
Diana, Schloßpark, Koblenz, Januar 2017