Monatsthema April – Schwierige Entscheidung

Anfang des Jahres habe ich mir vorgenommen, jeden der zwölf Monate unter ein fotografisches Thema zu stellen. Das schien mir einfach und ließ sich für die ersten drei Monate gut umsetzen. So wählte ich für Januar, als ersten Monat des Jahres, das Thema „Hinschauen“ auf das Kommende, für Februar „Orientierung“ und für März „Kleine Momente“. Die Themen sollten, zumindest annähernd, mit dem Monat in Verbindung stehen, aber auch mein persönliches Empfinden spiegeln. So der Plan…

Und nun haben wir schon einige Tage im April und ich habe mich noch immer nicht für ein Monatsthema entscheiden können. Laut Volksmund „macht der April, was er will!“ Würde das für mich passen, sprunghaft, sich immer wieder verändern? Oder sollte ich lieber die lateinische Bedeutung „aperire“ (öffnen) umsetzen, die Natur, die sich öffnet, aus dem Winterschlaf erwacht? Der April ist der auch der griechischen Göttin der Liebe, Aphrodite, gewidmet. Aber wäre das nicht eher ein Mai-Thema? Schwierige Entscheidung.

Frühling in der Nähe von Neuwied, April 2017

Und dann war ich heute unterwegs, habe mich wieder treiben lassen, Fotos gemacht, dabei meine, inzwischen drei, Objektive ausprobiert. Als ich heute Abend meine Fotos gesichtet habe, waren darunter viele Frühlingsbilder – bewusst oder unbewusst entstanden. Ich weiß es nicht wirklich, aber die Fotos haben mich dann doch zu einem Monatsthema inspiriert: „Frühlingsgrün“. Ich mag diese Farbe und bin gespannt, wo ich ihr überall im April begegnen werde. Und ich bin gespannt, wie sein wird, nun wieder öfter in Farbe zu fotografieren. Welchen Blick ich haben werde, ob mir die Umstellung von Schwarzweiß auf Farbe schwerfällt, ob mich Farbe von meinem Blick auf das Motiv eher ablenken wird… Ich werde es herausfinden, auf gehts: Frühlingsgrün durch den April!

Frühlingsgrün entlang des Weges, April 2017

Es baggert…

Früh Feierabend, die Sonne scheint, das will ich nutzen und mit Kamera Leo und inzwischen nun drei Objektiven eine Runde durch die Gegend ziehen: so planlos, ohne ein festes Ziel, ohne ein Thema oder bestimmte Motive im Kopf. Vielleicht sollte ich heute mal das Frühlingserwachen im Bild festhalten. Auch überlege ich immer noch an einem Monatsthema für April.

Oder sollte ich mich lieber einfach mal treiben lassen, schauen, was sich so ergeben wird.

Feierabend, April 2017

Und was passiert? Es baggert! Überall begegnen mir heute Bagger. Mal stehen sie still, haben wohl schon Feierabend, mal stehen Männer rauchend neben ihrem Arbeitsgerät, mal bewegen die Bagger Schutt oder Erde…

Bagger bewegen Schutt und Erde, April 2017

Na dann soll das wohl mein Tagesthema sein. Ich fotografiere Bagger. Es kommt mir dabei gar nicht so auf die Technik der Bagger an, sondern eher darauf, sie im Bild festzuhalten. Ich probiere meine drei Objektive aus, vergleiche, erkenne einmal mehr den Unterschied in deren Einsatz. Es macht mir Spaß und ich merke gar nicht, wie die Zeit vergeht.

Nach zwei Stunden habe ich genug gebaggert. Langsam mache ich mich auf den Heimweg, mit vielen Baggern … auf meiner Kamera. 😉

Baggern auf der Wies´n, April 2017 😉

Mein neuer Schatz

Ich habe einen neuen Schatz! Einen, mit dem ich nun öfter ausgehen mag. Einen, der mir einen neuen (weiten) Blick verspricht. Einen, der mit mir die schönen Momente festhalten wird.
Seit heute bin ich stolzer Besitzer eines neuen Kameraobjektivs: Panasonic Lumix G, 14 mm, F 2.5 II ASPH.
Was für ein toller (Durch)Blick! Vom ersten Moment an bin ich begeistert, auch wenn mein Blick auf die Motive doch so anders scheint, noch ungewohnt. Da das Wetter optimal ist, beschließe ich, sofort loszuziehen und das neue Objektiv auszuprobieren, Ich muss mich langsam heran tasten, muss meinen Blick völlig neu trainieren. Die ersten Fotos entstehen.

Idylle in Koblenz, Arzheim. April 2017 (#ooc)

Nachdem ich sicherer geworden bin, entschließe ich mich dann doch, wieder auf den Schwarz-Weiß-Modus umzustellen. Genial! Begeisterung pur (jedenfalls für mich)!

Idylle in Schwarz-Weiß: Koblenz, Arzheim, März 2017 (#ooc)

Und so ziehe noch etwas durch die Gegend und probiere mich aus. Das neue Objektiv ist klasse! Schade, dass der Abend zu kurz ist. Am liebsten würde ich jetzt sofort mit Kamera Leo und meinen Objektiven für mehrere Tage losziehen und fotografieren… naja, der nächste Urlaub kommt.
Hinzu kommt, aber das werden jetzt sicher nur Frauen verstehen ;-), mein neuer Schatz ist flach, klein, handlich und leicht. Er passt noch ohne große Probleme in meine Kameratasche, ohne das ich dafür meinen Lippenstift auspacken muss.

Feierabend, April 2017 (#ooc)
Versperrte Wege, April 2017 (#ooc)

Monatsthema März – ganz genau hinschauen

Für mein Monatsthema März „Kleine Momente“ ich hatte mich ganz bewusst entschieden. Ich wollte sie festhalten, diese Momente, die täglich passieren, die wir mal mehr oder weniger gut wahrnehmen (können), die auch scheinbar unbemerkt geschehen und uns dennoch begleiten und beschäftigen.

So ganz genau wusste ich zu Beginn des Monats gar nicht, welche kleinen Momente ich festhalten wollte. Aber ich war motiviert. Und so hatte ich im März, bis auf wenige Tage, meine Kamera Leo immer dabei. Ich versuchte bewusst, genau auf den einen Moment zu achten, ihn dann genau in (m)einem Bild festzuhalten. Je mehr ich mich darauf konzentrierte, desto weniger gelang es mir. Mal war ich zu spät und der Moment bereits vorüber, mal das Bild unter- oder überbelichtet, mal der Bildausschnitt falsch gewählt… Ich konzentrierte mich viel zu stark darauf, mein Thema umzusetzen. Und so versuchte ich, einfach mal loszulassen, mich treiben zu lassen. Plötzlich sah und spürte ich sie, diese „kleinen Momente“. Auch jetzt gelang es mir nicht so oft, genau den entscheidenden Moment im Bild einzufangen. Aber es gelang mir, meine Umwelt bewusster wahrzunehmen, mich an ihr zu erfreuen.

Auch nach vielen gemeinsamen Jahrzehnten noch Hand in Hand und gleichen Schrittes, März 2017

Was für ein schönes Monatsthema dachte ich wieder. Da war das alte Ehepaar, gleichen Schrittes spazierten sie an mir vorüber. Sie sprachen nicht, aber sie lächelten einander an.

 

Einfach Nada! März 2017

Da war der wunderbare Nachmittag mit Nada. Ich konnte eine ganz tolle, starke Frau treffen. Wir hatten uns übers Internet kennengelernt und spontan zu einem Shooting verabredet. Trotz Regenwetters, ein so fröhlicher Nachmittag in Pattersberg. Wäre ich sonst jemals in den kleinen Ort nahe der Loreley gekommen?

Wer gewinnt? März 2017

Die lustige Begegnung an der Lahn, der „Rekordversuch“ einer Radfahrerin oder die Begegnung mit einem tierlieben Menschen, der sich für die Nutrias an Rhein und Mosel engagiert und mir soviel Interessantes über diese Tiere erzählt hat.

Nutria an der Mosel, März 2017

Das Monatsthema war fotografisch doch nicht so leicht umzusetzen wie gedacht. Dennoch bin ich mit den Bilder mehr als zufrieden. Sie gefallen mir. Vielleicht sind sie fototechnisch nicht immer so gut gelungen, aber für mich zählen in diesem Fall die „kleinen Momente“.