Wintersonntagmorgen in Koblenz, verabredet zum Üben für ein Porträtshooting mit zwei tollen Frauen und crazy dog Bessy. Wir sind warm eingepackt, froh gelaunt und ich hochmotiviert, gute Bilder zu machen. Und besonders neugierig, das neue 85 mm-Objektiv erstmalig auszuprobieren. Damit bin ich gestern überrascht worden, so schön!
Wir ziehen also los. Die Kamera ist eingestellt, Weißabgleich gecheckt, die ersten Bilder – zu hell, zu viel Sonne. Okay, ich erinnere mich an Gelerntes und wir wechseln den Standort, gehen in den Schatten. In Gedanken arbeite ich die „Checkliste“ für Porträts ab, erinnere mich an die Tipps meines Coachs (siehe Bildbesprechung).
Nach zwei Stunden sind viele Bilder entstanden, wir haben viel gelacht …
Es hätte so ein schöner Tag werden können! Am Abend dann zeige ich optimistisch meine Bilder. (S)Ein Blick genügt: ISO falsch eingestellt!
Und plötzlich erinnere ich mich, dass ich doch gestern daheim beim Üben den ISO-Wert auf 3200 gestellt…und heute die ISO-Einstellungen nicht überprüft habe. Ich bin enttäuscht, traurig und vor allem sauer auf mich. Was für ein ärgerlicher, dummer Fehler und das nach zehn Wochen Foto-Crash-Kurs. Zwei Stunden später ärgere ich mich noch immer, okay vielleicht etwas weniger, aber um eine wichtige Erfahrung klüger. Das passiert mir sicher kein zweites Mal. Und, das Shooting wiederholen wir, wenn es etwas wärmer ist!
Schlagwort: Porträtfotografie
Porträtfotos: Theoretisch…
In der Porträtfotografie geht es nicht darum, einfach jemanden zu fotografieren. Es geht darum, ihn als Person, seine individuelle Persönlichkeit zu zeigen. Dabei gibt es verschiedene Perspektiven, jemanden abzulichten: von vorn oder seitlich. Außerdem kommt es auf den Standort von Fotograf und Model an: Porträt auf Augenhöhe, von unten oder von oben. Wenn ich z. B. mein Model erhaben oder größer wirken lassen möchte, wähle ich eine Perspektive von unten, heißt: aufblicken zu dieser Person. Wenn ich mein Model von oben fotografiere, mach ich die Person kleiner. Das kann „niedlich“ wirken, aber auch Emotionen wie Schutz oder Traurigkeit vermitteln. Es kommt also auch dabei… nein gerade in der Porträtfotografie kommt es darauf an, genau zu schauen, was ich mit dem Bild aussagen möchte und noch genauer zu schauen, wer diese Person eigentlich ist. Ich glaube, das vertiefe ich noch einmal, und geh weiter üben … 😉
Foto: Auf dem Weg zur Burg Grenzau, Brexbachtal, November 2016, Vielen lieben Dank an „mein Model“, auch für deine viele Geduld! Es hat viel Spaß gemacht.